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Home Posts tagged "Weihnachten"
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O du fröhliche!

in F, Gedichte

O du fröhliche, o du selige,

Gnadenbringende Weihnachtszeit!

Welt ging verloren,

Christ ist geboren:

Freue, freue dich, o Christenheit!

 

O du fröhliche, o du selige,

Gnadenbringende Weihnachtszeit!

Christ ist erschienen,

Uns zu versühnen:

Freue, freue dich, oh Christenheit!

 

O du fröhliche, o du selige,

Gnadenbringende Weihnachtszeit!

Himmlische Heere

Jauchzen dir Ehre:

Freue, freue dich, o Christenheit!

 

Johann Daniel Falk

 
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Drauß vom Walde komm ich her

in Gedichte, S

Von drauß vom Walde komm´ ich her;

Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen

Sah ich goldene Lichtlein sitzen;

Und droben aus dem Himmelstor

Sah mit großen Augen das Christkind hervor,

Und wie ich so strolcht´ durch den finstern Tann,

Da rief´s mich mit heller Stimme an:

„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter Gesell,

Hebe die Beine und spute dich schnell!

Die Kerzen fangen zu brennen an,

Das Himmelstor ist aufgetan,

Alt´ und Junge sollen nun

Von der Jagd des Lebens ruhn;

Und morgen flieg´ ich hinab zur Erden,

Denn es soll wieder Weihnachten werden!“

Ich sprach: „O lieber Herre Christ,

Meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt,

Wo´s eitel gute Kinder hat.“ –

„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“

Ich sprach: „Das Säcklein, das ist hier;

Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern

Essen fromme Kindern gern.“ –

„Hast denn die Rute auch bei dir?“

Ich sprach: „Die Rute, die ist hier;

Doch für die Kinder nur, die schlechten,

Die trifft sie auf den Teil, den rechten.“

Christkindlein sprach: „So ist es recht;

So geh mit gott, mein treuer Knecht!“

Von drauß vom Walde komm´ ich her;

Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!

Nun sprecht, wie ich´s hierinnen find´!

Sind´se gute Kind, sind´s böse Kind?

 

Theodor Storm

 
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Das Christkind

in Gedichte, R

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!

Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,

mit rogefrorenem Näschen.

 

Die kleinen Hände taten ihm weh,

denn es trug einen Sack, der war gar schwer,

schleppte und polterte hinter ihm her.

 

Was darin war, möchtet ihr wissen?

Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –

denkt ihr, er wäre offen der Sack?

 

Zugebunden bis obenhin!

Doch war gewiss etwas Schönes drin!

Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

 

Anna Ritter

 


www.mirapodo.de

 
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Am Christabend

in Gedichte, H

Er schläft, er schläft! Das ist einmal ein Schlaf!

So recht, du lieber Engel du!

Tu mir die Lieb´ und lieg´ in Ruh,

Gott gönnt es meinem Kind im Schlaf!

 

Erwach´ mir nicht, ich bitt´, ich bitt´!

Die Mutter geht mit stillem Tritt,

Sie geht mit zartem Muttersinn,

Und holt den Baum zur Kammer hin.

 

Was häng´ ich dir denn an?

´nen Pfefferkuchenmann,

Ein Kätzelchen, ein Spätzelchen,

Und Blumen bunt und süß und weich,

Und alles ist von Zuckerteig.

 

Genug, du Mutterherz!

Viel Süßigkeit bringt Schmerz.

Gib sparsam wie der liebe Gott.

Tagtäglich nützt kein Zuckerbrot.

 

Jetzt rote Äpfel her,

Die schönsten, die ich haben kann!

Es ist auch nicht ein Fleckchen dran,

Wer hat sie schöner, wer?

´s ist wahr, es ist´ne PRacht,

Was so ein Apfel lacht.

 

Der Zuckerbäcker wär ein Mann,

Der solche Äpfel machen kann!

Den hat nur Gott gemacht.

Was hab´ ich denn noch mehr?

 

Ein Tütelchen, hübsch weiß und rot,

Es ist eins von den schönen,

O Kind, vor bittren Tränen

Bewahr´ dich Gott, bewahr´ dich Gott!

 

Was häng´ ich sonst noch hin?

Dies Büchlein, Kind, ist auch noch dein,

Da leg´ ich Bilder dir hinein,

Gebete sind von selber drin.

 

Jetzt wär´ genug wohl da? –

Jetzt hast du alles Gute –

Der Tausend! Ja, ´ne Rute,

Die fehlte noch, da ist sie ja!

 

Vielleicht – sie freut dich nicht,

Vielleicht – sie schlägt die Haut dir wund,

So manchen war es schon gesund,

Sei gut, so schlägt sie nicht.

 

Jetzt wär´ er ausstaffiert,

Wie´n Kirmesbaum geziert.

Dann heißt es, wann der Tag erwacht,

Das Christkind hat den Baum gebracht.

 

Rief das der Wächter nicht

Schon elf? Wie doch die Zeit verrinnt!

Man merkt die Stunden nicht,

Wenn´s Herz an etwas Nahrung findt.

 

Jetzt – Gott behüte dich,

An ander Mal denn mehr!

Heut´ war es, wo der heil´ge Christ

Ein Kind we du geworden ist.

Werd´ auch so brav wie er!

 

Johann Peter Hebel

 
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Jesus ist geboren

in Gedichte, L

Gelobet seist du, Jesu Christ,

Daß du Mensch geboren bist,

Von einer Jungfrau, das ist wahr,

Des freuet sich der Englein Schar.

Kyrieleis.

 

Des ew´gen Vater einzig Kind

Jetzt man in der Krippe find;

In unser armes Fleisch und Blut

Verkleidet sich das ew´ge Gut.

Kyrieleis.

 

Den aller Weltkreis nie beschloß,

Der liegt in Marien Schoß;

Er ist ein Kindlein worden klein,

Der alle Ding erhält allein.

Kyrieleis.

 

Das ew´ge Licht geht da herein,

Gibt der Welt ein´n neuen Schein;

Es leucht´ wohl mitten in der Nacht

Und uns des Lichtes Kinder macht.

Kyrieleis.

 

Der Sohn des Vaters, Gott von Art,

Ein Gast in der Welt hier ward

Und führt uns aus dem Jammertal;

Er macht uns Erbn in seinem Saal.

Kyrieleis.

 

Er ist auf Erden kommen arm,

Daß er unser sich erbarm

Und in dem Himmel mache reich

Und seinen lieben Engeln gleich.

Kyrieleis.

 

Das hat er alles uns getan,

Sein groß Lieb zu zeigen an,

Des freut sich alle Christenheit

Und dank ihm des in Ewigkeit.

Kyrieleis.

 

Martin Luther

 
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Im Weihnachtsglanz

in G, Gedichte

Bäume leuchtend, Bäume blendend,

Überall das Süße spendend,

In dem Ganzen sich bewegend,

Alt und junges Herz erregend.

Solch ein Fest ist und bescheret,

Mancher Gaben Schmuck verehret;

Staunend schaun wir auf und nieder,

Hin und her und immer wieder.

 

Aber Fürst, wenn Dir´s begegnet

Und ein Abend Dich so segnet,

Daß als Lichter, daß als Flammen

Von Dir glänzen all zusammen

Alles, was Du ausgerichtet,

Alle, die Du Dir verpflichtet:

Mit erhöhten Geistesblicken

Fühltest herrliches Entzücken.

 

Johann Wolfgang Goethe



www.mirapodo.de

 
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Wie meine Seele dich erblickt

in Gedichte, N

Ich sehe dich in tausend Bildern,

Maria, lieblich ausgedrückt.

Doch keins von allen kann dich schildern,

Wie meine Seele dich erblickt.

Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel

Seitdem mir wie ein Traum verweht,

Und ein unnennbar süßer Himmel

Mir ewig um Gemüte steht.

 

Novalis

 
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Christkind, Christkind

Christkind, Christkind, guter Gast, hast du mir was mitgebracht?

Hast du was, dann setzt dich nieder,

Hast du nichts, dann geh gleich wieder.

 

Unbekannter Verfasser

 
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Es treibt der Wind im Winterwalde

in Gedichte, R

Es treibt der Wind im Winterwalde

Die Flockenherde wie ein Hirt,

Und manche Tanne ahnt, wie balde

Sie fromm und lichterheilig wird,

Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen

Streckt sie die Zweige hin – bereit,

Und wehrt dem Wind und wächst entgegen

Der einen Nacht der Herrlichkeit.

 

Rainer Maria Rilke

 
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Herrliches Entzücken

in G, Gedichte

Bäume leuchtend, Bäume blendend,

Überall das Süße spendend,

In dem Glanze sich bewegend,

Alt und junges Herz erregend-

Solch ein Fest ist uns bescheret,

Mancher Gaben Schmuck verehret;

Staunend schaun wir auf und nieder,

Hin und her und immer wieder.

 

Aber, Fürst, wenn dir´s begegnet

Und ein Abend so dich segnet,

Daß als Lichert, daß als Flammen

Vor dir glänzten allzusammen

Alles, was du ausgerichtet,

Alle, die sich dir verpflichtet:

Mit erhöhten Geistesblicken

Fühltest herrliches Entzücken.

 

Johann Wolfgang Goehte

 
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