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Home Posts tagged "Hochzeit"
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Wo Liebe…

in G, Gedichte

Er fliegt hinweg, dich zu umarmen,

und unsre Seele jauchzt ihm laut!

Mit innig heißerem Verlangen

flog nie der Bräutigam zur Braut.

O Schwester, willst du länger weilen?

Auf, bring uns doppelt ihn zurück!

Wir wollen alles mit dir teilen,

und unser Herz und unser Glück.

 

Die besten Eltern zu verlassen,

die Freunde, denen du verschwind´st,

ist traurig; doch, um dich zu fassen,

bedenke, was du wiederfind´st.

Dein Glück, o Freundin, wird nicht minder,

und unsers wird durch dich vermehrt:

Sieh, dich erwarten muntre Kinder,

die werten Eltern Gott beschert.

 

Komm zu dem täglich neuen Feste,

wo warme Liebe sich ergießt,

ringsum die brüderlichen Gäste,

da eins des andern Glück genießt.

Im lang erhofften Sommerregen

reicht Gott dem früchtevollen Land

Erquickung, tausendfält´gen Segen! –

reich du dem Bruder deine Hand!

 

Und mit der Hand ein künftig Glücke

für ihn und dich und uns zugleich;

dann werden alle Augenblicke

an neuen Lebensfreuden reich.

Ja, es sind wonnevolle Schmerzen,

was aus der Eltern Augen weint!

Sie sehen dich mit warmen Herzen,

mit deiner Schwester neu vereint.

 

Wie Freud und Tanz ihn dir ergeben

und Jugendwonne euch verknüpft:

So seht eins euer ganzes Leben

am schönen Abend hingeschlüpft!

Und war das Band, das euch verbunden,

gefühlvoll warm und heilig rein,

so laßt die letzte eurer Stunden,

wie eure erste, heiter sein!

 

Johann Wolfgang Goethe

 
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Zur Silberhochzeit

in Gedichte, W

Viel zu spät kommt alles heuer,

Frühlingsluft und Sonnenschein,

auch zu Eurer Silberfeier

stell´ ich fast zu spät mich ein.

 

Und mit reichen Hochzeitsgaben

wag ich kaum mich mehr hinaus,

alles soll ja reichlich haben

Euer wohlbestelltes Haus.

 

Eines wag ich doch zu bieten,

bitte, nehmet freundlich hin

auch die spät erschloss´nen Blüten

und der Treue friedlich Grün.

 

Denn die Liebe und die Treue

sind zu früh nicht, nicht zu spät.

Schön ist´s, daß sie blühen neue,

wenn bald kühler Herbstwind weht.

 

Lasset drum die Bäumchen stehen

gern vor Eurem trauten Haus,

mögt in Fried´ und Freude gehen

viele Jahre ein und aus.

 

Ottilie Wildermuth

 
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Die Ehe ist das Ruhen zweier Herzen

in Gedichte, K

Die Ehe ist das Ruhen zweier Herzen,

Da ist kein Sehnen mehr und ist kein Schmerzen,

Da ist kein Suchen, nein, man hat gefunden,

Man lebt und lebt, doch nimmer zählt man Stunden,

Es ist ein Leben, wie zwei Bäume leben,

Die ihre Wurzeln in einander weben,

Treuinnig mit den Zweigen sich umfassen,

Kommt auch ein Sturm, keins kann vom andern lassen,

Derselbe Tau trifft sie, derselbe Regen,

Was einem wohltut, bringt dem andern Segen,

Mag Mond, mag Sonne auf sie niederschauen,

Sie streb´n vereint in kindlichem Vertrauen;

Sie harren still, was ihnen kommt von Oben,

Ob Freud, ob Leid – sie sind in Eins verwoben.

 

Theobald Kerner

 

 
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Für die Braut zum Polterabend

in Gedichte, S

Ich bringe dir ein leeres weißes Buch,

Die Blätter drin noch ohne Bild und Spruch.

 

Sie sollen einst, wenn sie beschrieben sind,

Dir bringen ein Erinnern hold und lind;

 

An liebe Worte, die man zu dir sprach,

An treue Augen, die dir blickten nach.

 

Drauf leg´ ich dir von dunklem Myrtenreis

Den grünen Kranz, der alle Kränze Preis.

 

Nimm ihn getrost! Denn muß ich auch gestehn,

Er wird wie alles Laub dereinst vergehn.

 

So weiß ich doch, wenn Tag um Tag verschwand,

Hälst du den Zweig mit Früchten in der Hand.

 

Theodor Storm

 

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Drum prüfe, wer sich ewig bindet

in S, Zitate

Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet.

 

Johann Christoph Friedrich Schiller

 
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Am Anfang widersteht eine Frau

in W, Zitate

Am Anfang widersteht eine Frau dem Ansturm des Mannes und am Ende verhindert sie seinen Rückzug.

 

Oscar Wilde

 
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Wer je geliebt

in Gedichte, S

Wer je gelebt in Liebesarmen,

Der kann im Leben nie verarmen;

Und müßt´ er sterben fern, allein,

Er fühlte noch die sel´ge Stunde,

Wo er gelebt an ihrem Munde,

Und noch im Tode ist sie sein.

 

Theodor Storm

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Sie hat nichts und du desgleichen

in B, Gedichte

Sie hat nichts und du desgleichen,

Dennoch wollt ihr, wie ich sehe,

Zu dem Bund der heiligen Ehe

Euch bereits die Hände reichen.

 

Kinder seit ihr denn bei Sinnen?

Überlegt euch das Kapitel!

Ohne die gehörigen Mittel

Soll man keinen Krieg beginnen.

 

Wilhelm Busch

 

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Mailied

in G, Gedichte

Wie herrlich leuchtet

Mir die Natur!

Wie glänzt die Sonne!

Wie lacht die Flur!

 

Es dringen Blüten

Aus jedem Zweig

Und tausend Stimmen

Aus dem Gesträuch

 

Und Freud und Wonne

Aus jeder Brust.

O Erd, o Sonne!

O Glück, o Lust!

 

O Lieb, o Liebe!

So golden schön,

Wie Morgenwolken

Auf jenen Höhn!

 

Du segnest herrlich

Das frische Feld,

Im Blütendampfe

Die volle Welt.

 

O Mädchen, Mädchen,

Wie lieb ich dich!

Wie blickt dein Auge!

Wie liebst du mich!

 

So liebt die Lerche

Gesang und Luft,

Und Morgenblumen

Den Himmelsduft,

 

Wie ich dich liebe

Mit warmem Blut,

Die du mir Jugend

Und Freud und Mut

 

Zu neuen Liedern

Und Tänzen gibst.

Sei ewig glücklich,

Wie du mich liebst!

 

Johann Wolfgang Goethe

 
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